Sonntag, 7. April 2013

Warum man sich um die USA in einer neuen Weltordnung keine Sorgen machen muss


1. US-Amerikaner zeigten sich immer sehr risikobereit. Faszinierend, wie beispielsweise Rentner mit 70 oder 75 Jahren Haus und Hof verlassen, nach Lateinamerika ziehen, um ein neues Leben anzufangen. Beeindruckend der Sinn für unternehmerisches Handeln, sowohl auf der Mikro- als auch auf der Makroebene  (Misstraue jedem, der noch keine Pleite hingelegt hat).

2. Ihre ökonomische Belastbarkeit ist um ein Vielfaches größer als in Westeuropa. Das Bewusstsein, wieder ins Bodenlose fallen zu können, hat sich über Jahrhunderte hinweg tief eingeprägt. Man kommt diesbezüglich nie zur Ruhe. Letztendlich der beste Anreiz, Wirtschaft und Gesellschaft "frisch" und "jung" zu halten.

3. Trotz vieler dunkler Seiten in ihrer Historie bleiben die USA das attraktivste Land der Welt für Migranten. Für Menschen, die hart arbeiten oder investieren wollen. Die neue Einwanderungswelle kommt im übrigen nicht aus Lateinamerika, sondern aus Asien. Sie wird den Charakter des Landes noch einmal radikal verändern. Der demographische Wandel kann somit abgeschwächt werden. Im Gegensatz zu Deutschland findet in der Regel nach der dritten Einwanderungsgeneration ein freiwilliger Assimilierungsprozess statt. Unbestrittene Vorzüge einer Territorialnation, die den Verfassungspatriotismus zur Leitkultur erhob.

4. Die USA gelten als die einzige Weltmacht in der Geschichte überhaupt, die nicht als direkte Bedrohung von der internationalen Gemeinschaft aufgefasst wird. Ihre kulturelle Anziehungskraft überstrahlt alle zuvor existierenden Kulturen bei weitem.

Die USA definieren sich jeden Tag neu (pazifische Macht, multiethnischer Staat). Sie werden weiterhin eine gewichtige Rolle in der Weltpolitik spielen, trotz des relativen Machtverlustes. Sie bleiben noch viele Jahrzehnte die "Ersten unter Gleichen".

Dies alles kann man leider von Europa nicht behaupten. Unser Kontinent ist der große Verlierer der zukünftigen Machtverschiebungen: zu statisch; zu alt; zu ängstlich, seine Probleme beherzt und tatkräftig zu lösen. Ein Kontinent, der zu lange über seine Verhältnisse lebte.

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