Dienstag, 26. Januar 2010

"Rambo" Koch - oder wie wir das Ausländer- und Arbeitslosenproblem lösen können (Satire!!)

Nein, nein, nein. Wir sollten Roland „Rambo“ Koch von ganzem Herzen dankbar sein. Wenn es ihn nicht gäbe, müsste man ihn erfinden. Denn ohne ihn würden die Gutmenschen und Fernethiker in unserer Republik Däumchen drehen und sich in kalten Winternächten langweilige Gute-Nacht-Geschichten erzählen. Ohne Feindbild keine Identität. Ohne Identität kein Feindbild.

„Rambo“ Koch übernimmt die Führung der konservativen Haudraufpolitiker, seitdem es in der CSU nur noch weichgespülte katholische Kuschelethiker gibt, die in der Praxis nicht den bayerischen Moralvorstellungen entsprechen, aber wenigstens etwas gegen den Bevölkerungsschwund in Deutschland unternehmen.

Manchmal frage ich mich allerdings, was aus dem Brender-Killer geworden wäre, falls es mit der Politik nicht geklappt hätte. Bei seinem Aussehen wäre er wohl Modell geworden. Ok, für die Haute Couture hätte es nicht gereicht. Aber zumindest für den Quelle-Katalog mit einem schicken „Privileg“-Anzug. Eine andere Möglichkeit: Schauspieler, z.B. die Rolle des Bösewichts in der türkischen Serie „Tal der Wölfe“.

Nachdem er schon während des hessischen Landtagswahlkampfes 1999 mit seiner Unterschriftenkampagne zur doppelten Staatsangehörigkeit bei tausenden Migrantenkindern und anderen Ausländern zum Superstar avanciert war, schlug er kürzlich wieder zu. Diesmal waren die faulen Arbeitslosen dran. „Rambo“ Koch als Anwalt der Leistungsträger und hart Arbeitenden (wo blieb da nur die FDP?) Nun verlangt er für das Prekariat der Republik eine Arbeitspflicht und spricht von der „Perversion des Sozialstaats“.

Doch warum ist eine Arbeitspflicht eigentlich so schlimm und warum entfachte der hessische Ministerpräsident einen medialen Sturm in der Republik? Denn man könnte beide Probleme – also das Ausländer- wie das White-Trash-Hartz-IV-Problem – auf einen Schlag lösen.

Zum einen hauen die gutausgebildeten türkisch-stämmigen Deutschen sowieso in Richtung Istanbul ab. Zum Teil löst sich das Problem also von selbst. Nun gut, dies gilt auch für die deutschen Akademiker – nicht in Richtung Istanbul vielleicht –, aber das wollen wir mal kurz übersehen.

Und zum anderen? Denjenigen – Ausländern wie Deutschen – die Tag für Tag mit der Bierdose und Chipstüte fett auf dem Sofa bzw. vor dem Fernseher sitzen, kürzt der Staat die Leistungen komplett auf Null.

In einem Pilotprojekt kauft die hessische Landesregierung Land in Lateinamerika auf. Das ist billig. In Peru z.B., ein Hektar für 1000 Euro. Hessische Bürgerinnen und Bürger, die nicht der Leistungsbereitschaft von „Rambo“ Koch entspechen, schickt die Regierung in den Amazonas. Dort werden „deutsch-ausländische“ Wehrsportgruppen gebildet und für kommende Sicherheitsaufgaben trainiert: für Afghanistan, den Irak, aber auch für heimische Aufgaben in der hessischen Provinz. Denn wo es keinen Sozialstaat mehr gibt, muss viel be- und überwacht werden.

Als faule nichtsnutzige Arbeitslose werden sie dorthin (ver)geschickt und als nützliche leistungsbereite Teilnehmer unserer Gesellschaft kommen sie danach zurück. Und: durch die Aktivierung von internationalen Leiharbeitsfirmen kann der hessische Staat noch einen satten Gewinn einfahren. Hessen wird das Blackwater Deutschlands.

Nur über einen Mindeslohn für die Leiharbeit sollte man noch nachdenken, vielleicht sogar mit Gefahrenzulage für bestimmte Regionen. Der Mindestlohn hätte im übrigen den großen Vorteil, Linkspartei und SPD ins Boot zu holen. Kaum der Rede wert, dass dieses wunderbare Arbeitsmarktpilotprojekt bei Erfolg selbstverständlich auf die ganze Republik übertragen wird.

Deshalb sage ich: „Rambo“ Koch ist kein sozial- und integrationspolitisches Schreckgespenst. Im Gegenteil: er führt die deutsche Nation nach so vielen Jahrzehnten der Irrungen und Wirrungen wieder auf den richtigen Weg. Er versprüht Hoffnung und vermittelt puren Optimismus. Und zu guter Letzt: Er macht aus faulen Deutschen und Ausländern wieder anständige Bürger.

Geben wir ihm die Chance, seine Tatkraft im Dienste der Nation "auf brutalstmögliche Art" zu beweisen.

Vielen Dank für die Geduld und bis zum nächsten Mal.

Donnerstag, 21. Januar 2010

Rolf "Playboy" Eden: ein Vorzeigeberliner (Satire!!)

Was macht das Leben so lebenswert? Vieles; unter anderem die Existenz unserer Paradiesvögel, Vorbilder und Vorzeigeindividualisten wie Rolf „Playboy“ Eden: die perfekte Melange zwischen Liberalität und Disziplin, zwischen Malocher und Genießer, zwischen Gesinnungs- und Verantwortungsethik. Der bekennende Frauenversteher und Multipapi, der nach eigenen Angaben mit tausend Frauen geschlafen sowie noch niemals eine Freundin über dreißig Jahren hatte.

Er gab am 8. Januar der Süddeutschen Zeitung (im Geldteil selbstverständlich) ein längeres Interview. Daraus möchte ich eine kleine Passage zitieren:

Q: Wie oft gehen sie noch aus?
A: Wenn’s geht jeden Tag. Ich mag das frühe Aufstehen nicht. Die ganzen armen Menschen, die arbeiten müssen, die will ich nicht sehen. Die sind traurig. Und: Der Verkehr ist viel ruhiger nachts.
Q: Sie haben sich beschwert, dass Sie mit ihrem Rolls Royce durch Berlin fahren und dann kommen Arbeitslose und...
A: ...fahren auf der Busspur an mir vorbei! Eine Frechheit ist das!
Q: Für Sie müssen Frauen immer schön sein. Müssen Männer das nicht?
A: Nein. Nur Frauen. Ich gehe da immer auf das Äußerliche. Ich habe ja keine Ahnung, wie eine Frau innen ist. Wichtig ist, dass sie schön ist. Wenn es innerlich noch passt, ist das gut. Aber das ist wie bei einem Auto: Außen ist viel wichtiger.

Rolf „Playboy“ Eden. Marlene Dietrich, Willy Brandt und Hildegard Knef haben die Herzen der Berliner angesprochen und ihnen jeweils auf ihre eigene Art die Hoffnung zurückgegeben. Doch „Playboy“ Rolf toppt sie alle. Er baute ein Dach über Berlin und den Vorgarten mit einer noblen Hundehütte gleich dazu. Das Berliner Leben ohne ihn wäre schlichtweg sinnlos, sogar mit dem Absurden Camus' gleichzusetzen.

Deshalb fordere ich:

1. Das Geburtshaus Rolf Edens muss unverzüglich unter Denkmalschutz gestellt werden. Eine grosse Plakette ist an der Außenwand für jedermann sichtbar anzubringen.
2. Zu gegebener Zeit muss sein Domicil zu einem Museum umgewandelt werden. Für alle Berliner Schulkinder ab der 9. Klasse ist ein dortiger Besuch ein Pflichttermin.
3. Ihm ist mit sofortiger Wirkung die Ehrenbürgerwürde von Berlin zu verleihen.
4. Der Senat von Berlin wird dazu aufgefordert ein Dekret zu erlassen, dass kein Berliner Bus – privat wie öffentlich – seinen Rolls Royce in der Stadt überholen darf.
5. Er erhält im nachhinein 61 Ehrenbambis (1948-2009) für sein Lebenwerk.

Rolf „Playboy“ Eden, ein Self-Made-Man, Leuchtturm und Vorzeigeberliner in Zeiten der wachsenden Armut und Verrohung unserer Gesellschaft.

Vielen Dank für die Geduld und bis zum nächsten Mal!